Kaum ein Thema hat in den vergangenen Jahren mehr an öffentlicher Wahrnehmung gewonnen wie die lebendige Landschaft deutscher Manufakturen. Viele Menschen sind  immer gleiche und qualitativ unüberprüfbare Produkte unbekannter Herkunft leid – was einen ordentlichen Anteil am Wiedererstarken eines der interessantesten Teile der deutschen Wirtschaft haben dürfte: Die Produktionsform Manufaktur ist keinesfalls ein Relikt vergangener Zeiten, das nur mit luxuriösen Produkten die fortschreitende Industrialisierung überlebt hat. Im Gegenteil: Neben den traditionsreichen Häusern, die oft seit Generationen in Familienbesitz sind, entstehen neue Manufakturen, die neue Impulse setzen. Ihnen allen gemeinsam ist die Leidenschaft für Produkte „Handmade in Germany“ und die Arbeit an einer Warenwelt, in der Werte wie Qualität, Geschichte, Herkunft, Schönheit und Verantwortung ein verbindliches und spürbares Versprechen an den Käufer sind.

Das deutsche Manufakturprodukte dabei keine Modeerscheinung sind, sondern eine echte Alternative zum schnellen Konsum darstellen, zeigt auch die veränderte Selbstwahrnehmung der Manufakturen. Längst haben sie sich zusammengeschlossen und engagieren sich in zahlreichen Projekten. Davon zeugen etwa die viel beachtete Ausstellung „Handmade in Germany“ im Berliner Direktorenhaus, neu ins Leben gerufene Auszeichnungen wie die „Manufaktur des Jahres“ – verliehen vom Verband „Deutsche Manufakturen e. V.“ – oder das Buch „Handgemacht “, das von den Deutschen Standards mit einem spektakulären Manufakturen-Dinner im Auswärtigen Amt aus der Taufe gehoben wurde.

Gemeinsam wollen wir Herausgeber die spannende Gemeinschaft deutscher Manufakturen in einem Buch zusammenfassen, das einen neuen Standard setzen soll. Der „Deutsche Manufakturenführer“ wird, wie bei Restaurants und Weingütern schon lange üblich, repräsentativ durch die Welt der deutschen Manufakturen leiten. Er wird verraten, welche Betriebe man besichtigen kann, wo es Werksverkäufe und Schauwerkstätten gibt und er wird viele nützliche Informationen nennen. Dies alles klar strukturiert, ergänzt durch ein alphabetisches und ein Postleitzahlen-Register und intuitiv zugängliche Icons.

Der Leser soll mit dem Buch auch auf Reisen gehen können: Als Urlaubsbegleiter hilft es dabei, die kleinen Spitzenbetriebe einer jeden Region aufzuspüren und zu besuchen. Und natürlich: Der „Deutsche Manufakturenführer“ will die Menschen auch begeistern für die handgemachten Waren, die mit höchster Sensibilität und größter Leidenschaft entstehen.

(Aus dem Herausgeber-Vorwort im Deutschen Manufakturenführer)

Fotos: Johann Peter Kierzkowski